Moodboards helfen da weiter, wo Worte aufhören. Sie sind in unterschiedlichsten kreativen Schaffensprozessen eine grundlegende Hilfe zur Visualisierung von Farbstimmungen oder anfänglichen Konzeptideen. Dabei handelt es sich um eine schlichte, collagenartige Anordnung von Bildern und Farbpaletten, die auf einen Blick erfasst werden können. Erfahren Sie, wann Sie Moodboards am besten einsetzen können und wie sie Ihre kreativen Prozesse unterstützen und optimieren. Mit unseren kostenlosen Vorlagen und Gestaltungstipps können Sie Ihre eigenen Bildcollagen erstellen.

Moodboards sind für unterschiedliche Schritte des Designprozesses, vor allem der Sammlung von Inspiration oder Präsentation von Ideen, sehr beliebt, denn sie halten wichtige Merkmale Ihrer Einfälle fest und können auch die Zusammenarbeit im Team deutlich beschleunigen. Sie finden bei Webdesignern zum Testen möglicher Landingpage-Gestaltung ebenso Anwendung, wie beim Entwerfen von Mode, im Interieur-Design oder in der Fotografie- und Filmbranche. Auch Marketingfachleute bedienen sich gerne ihrer Übersichtlichkeit und wenden die Boards bei der Konzeption von Broschüren, Corporate Designs oder neuen Kampagnen an.

Wann ist der Einsatz von Moodboards sinnvoll?

Sammeln eigener Inspiration

Die Bildcollagen sind eine immense Hilfe, um zu Beginn des eigenen kreativen Schaffens visuelle Ideen und Anregungen zu sammeln. Zu Beginn kann man frei nach Farben oder Formen suchen und sieht durch Einsetzen in die leeren Felder sofort, wie gut die Ideen visuell zusammenwirken.

Moodboard zur Inspiration für Fotografie (Quelle: Pinterest, Christina Dooley Photography).

Moodboards im Team

Sobald es an das Zusammenführen und Diskutieren über Entwürfe geht, liefern Moodboards eine wertvolle Diskussionsgrundlage, die durch Bilder klarmacht, was Worte an dieser Stelle nur umständlich beschreiben können: Welche grundsätzliche Richtung soll für das Design eingeschlagen werden? Welche Formen sollen dominieren? Welche Farbkompositionen sollen das Design ausmachen? Schlussendlich ist an dieser Stelle mit Bildern einfach schneller eine Kernaussage formuliert. Auch für Fotoshootings kann ein Moodboard eine große Hilfe sein, um Fotografen und Models die grundlegende Botschaft der erwarteten Bilder zu verdeutlichen.

Vorbereitung eines konkreten Shootings: Ein Moodboard, das die Bildstimmung sowohl dem Fotografen als auch den Models verdeutlichen kann (Quelle: Pinterest, Ashley Lynn Fry Photography).

Präsentieren oder Überzeugen von Kunden

Besonders für die Präsentation vor Kunden sind die Visualisierungen der anfänglichen Design-Ideen sehr hilfreich. Oft geht es in diesen Stufen des Schaffensprozesses eher um das Einschlagen der „richtigen Richtung“. Moodboards können so auch wunderbar als Zusammenfassung der Gedanken der Designer funktionieren.

Festhalten von Schemata

Schlussendlich können Sie auf Moodboards auch bestimmte Regeln oder Grundsätze festhalten, die in der Bild-, Form- und Farbsprache Ihrer Designprojekte nicht verletzt werden sollen. So können die Collagen zum Beispiel als ständige Erinnerung für Sie und Ihre Teamkollegen einfach an die Bürowand gepinnt werden. Nicht nur für Designregeln, aber auch zur Visualisierung von Zielgruppen können die Moodboards Ihnen im Arbeitsalltag verdeutlichen, wen Sie eigentlich ansprechen wollen und was die Zielgruppe genau ausmacht.

Alles auf einen Blick: So halten Sie auch Farbschemata oder Assoziationen, die Ihr Design wecken soll, mit Bildern fest (Quelle: Pinterest, Melissa Carter Design)

 

Vorlagen zum Download

Mit diesen Vorlagen können Sie schnell und unkompliziert Ihre eigenen Moodboards erstellen. Welche Gitter-Anordnung dabei für Sie in Frage kommt, können Sie nach Ihrem ästhetischem Empfinden und dem Umfang der gewünschten Visualisierung entscheiden. Die Vorlagen stehen Ihnen kostenfrei als Zip-Ordner mit psd-Dateien für Adobe Photoshop,  PDF-Dateien und PNG-Dateien zur Verfügung. Angelegt sind die Vorlagen jeweils im A3-Format und können frei nach Ihren Größenwünschen bearbeitet werden.

 

Und womit nun füllen?

Grundsätzlich gilt: Lassen Sie beim Erstellen Ihrer Kreativität erstmal freien Lauf. Nehmen Sie zum Beispiel auch die Beschaffenheit von Materialien oder abstrakte Formen in Ihre Moodboards auf. Lassen Sie sich von Pflanzen, Stoffen oder auch Lichtreflexionen oder Ähnlichem inspirieren und denken Sie vor allem erstmal nicht in einem festen Raster, um Ihren Entwürfen Zeit zur Entfaltung und Entstehung zu geben.

Wenn Sie sich schließlich für eine Richtung entschieden haben, die Sie abbilden möchten, können auf den Moodboards jeweils folgende Elemente zur Veranschaulichung abgebildet werden:

  • Mehrere Fotos oder Grafiken, die die gewollte Stimmung oder Bildsprache in Ihren Grundzügen veranschaulicht
  • Harmonische Farben, die das Farbkonzept, ausgehend von der anvisierten Grundfarbe, vervollständigen
  • Fotos oder Grafiken, die bevorzugte Formen für das Design zeigen
  • Zitate, die Stimmungen oder Aussagen des Designs auf den Punkt bringen
  • Schriftzüge, die die Richtung für geplante Fonts verdeutlichen

 

Thematisch müssen diese Elemente gar nichts miteinander zu tun haben. Achten Sie nur darauf, dass das Moodboard „lesbar“ bleibt, die Elemente also in einem bestimmten, in sich logischen Schema angeordnet sind.

Damit Ihr Moodboard auch für andere „lesbar“ ist, können Sie entweder von links nach rechts oder von oben nach unten immer mehr ins Detail gehen.

 

Zur Veranschaulichung eines Fotoshootings können Sie zu Beginn zum Beispiel durch flächige Bilder oder Zitate die anvisierte Stimmung verdeutlichen, die die Fotos aus dem Shooting transportieren sollen. Schließlich können Sie in den folgenden Rastern etwas genauer werden und Formen oder Materialien zeigen, die in der Bekleidung der Models oder am Ort des Shootings wiederkehren sollen. Auch gewünschte Objektiveinstellungen können Sie mit dem Moodboard kommunizieren.

Achtung: Überladen Sie Ihr Board nicht! Moodboards eignen sich nicht dazu, detaillierte Konzeptionen widerzugeben, sondern sollen vor allem ein Gefühl für die Bildsprache wecken oder die angedachte Richtung des Designs verdeutlichen.

 

Pinterest.de oder behance.net bieten Ihnen viel Inspiration – Bilddatenbanken viel Material, um das Board zu füllen. Achten Sie dabei auf die jeweiligen Lizenzen, je nachdem für welchen Zweck Sie Ihr Board anfertigen. Auch kleinere Bilddatenbanken mit kostenlosen Bildern können eine gute Inspirationsquelle sein. Unschlagbar ist aber, einfach mal wieder selbst loszukritzeln oder Ihre Umgebung mit offenen Augen zu beobachten und eigene Fotos zu schießen.

 

Beispiel-Moodboard für ein Blog-Redesign von unserem MAGAZIN. Oben mit lebendigem Farbschema und nach unten hin immer detaillierter ausgeführt, welche Formen im Template dominieren könnten und wie eine mögliche Bildsprache aussehen könnte.

 

Darauf sollten Sie bei der Umsetzung Ihrer Moodboards achten

DOS

  • Lassen Sie Ihrer Fantasie zunächst freien Lauf und sich von verschiedensten Dingen, z. B. auch von Materialien, inspirieren.
  • Nutzen Sie auch Bilddatenbanken, auf denen Sie sonst nicht so oft suchen, nehmen Sie eigene Fotos oder erstellen Sie persönliche Skizzen.
  • Erstellen Sie schließlich das Board nach einem bestimmten Schema. Beginnen Sie mit Bildern zur allgemeinen Stimmung und gehen Sie dann Schritt für Schritt ins Detail.
  • Erklären Sie dem Betrachter auch den Zweck des Moodboards, um Missverständnissen vorzubeugen und diesem ein leichteres „Lesen“ zu ermöglichen.

Allgemein gilt:

  • Veranschaulichen Sie mit Ihrem Moodboard Stimmungen, Bildsprachen oder Gefühle, die Ihr fertiges Web-, Poster-, oder Modedesign später wecken soll.
  • Auch zur Veranschaulichung für Kunden oder Models können die Collagen ein hilfreiches Werkzeug sein.

DON´TS

  • Vermeiden Sie zu viel Text; für detaillierte schriftliche Erklärungen sollte eine andere Art der Veranschaulichung gewählt werden.
  • Denken Sie bei der Sammlung von Bildern oder Grafiken noch nicht in einem festen Schema. Wählen Sie erst bei der Erstellung Ihres Moodboards gezielt aus.

Allgemein gilt:

  • Bleiben Sie kritisch. Wenn Sie wissen, welche Mittel Sie zur Veranschaulichung nutzen wollen, prüfen Sie auch immer wieder, ob Ihre Ideen auf dem Board gut zusammen funktionieren. Genau dafür ist das Moodboard da. Scheuen Sie sich nicht nochmal von vorne anzufangen, wenn Sie merken, dass beim Betrachten des Boards keine Kernaussage transportiert wird. Nur so formen sich Ihre Ideen auf wertvolle Art und Weise.