Ein Kundenmagazin unterstützt das Erreichen vieler Unternehmensziele. Für eine erfolgreiche Umsetzung müssen Sie jedoch zahlreiche Aspekte beachten – angefangen bei der Planung und Analyse bis hin zur Produktion.

Inhalt

Es gibt sie in unglaublicher Anzahl, verschiedenen Formaten und Qualitäten. Manchmal werden sie noch nicht einmal als solche wahrgenommen, geschweige denn wirklich gelesen. Wie muss also ein Kundenmagazin heute beschaffen sein, um seine Adressaten wirklich zu erreichen?

Das lässt sich natürlich nicht pauschal beantworten. Welche Kundenzeitschrift für Ihr Unternehmen die richtige ist, hängt unter anderem von den damit verfolgten Zielen, der Branche, den Kunden sowie nicht zuletzt den finanziellen Möglichkeiten ab. Doch zunächst die aller wichtigste Frage:

Was ist der Nutzen eines Kundenmagazins?

Für die dreiköpfige Mini-Agentur mit zwei großen Kunden stellt ein Magazin natürlich keine lohnende Investition dar, für das gleich große Start-up mit vielen Auftraggebern hingegen kann es durchaus Sinn ergeben. Bei der Entscheidungsfindung hilft eine Betrachtung der Unternehmens- beziehungsweise Marketingziele. Einigen davon kann ein Kundenmagazin deutlich auf die Sprünge helfen.

Marketingziele, die ein Kundenmagazin unterstützen kann:

  • Bekanntheitsgrad erhöhen
  • Imagepflege
  • Markenaufbau
  • Kundenbindung stärken
  • Expertenstatus festigen
  • Vertrauen aufbauen
  • Kundenstamm vergrößern
  • Umsatz steigern

Mit einer klug konzipierten Zeitschrift können Sie in der Regel alle der genannten Ziele beeinflussen, denn manche hängen sehr eng zusammen. Wenn Sie beispielsweise Ihren Expertenstatus betonen, leisten Sie damit gleichzeitig etwas für Ihre Imagepflege, Kundenbindung und dem Vertrauensaufbau. Daraus ergibt sich im Idealfall ein Anwachsen des Kundenstamms und damit verbunden eine Umsatzsteigerung.

Nötige Vorüberlegungen

Eine Frage steht ganz am Anfang: Ist ein Kundenmagazin für das eigene Unternehmen sinnvoll? Die Antwort lautet ja, wenn wie bereits erwähnt eine gewisse Kundenanzahl vorliegt und sich mit dieser Maßnahme die Umsetzung der Marketingziele unterstützen lassen. Die zweite Frage: Ist es auch machbar? Die besten Konzepte pulverisieren sich, wenn die Umsetzung an finanziellen oder personellen Engpässen scheitert.

Sinn und Zweck

Ob ein Kundenmagazin zielführend ist, findet man durch die Beantwortung folgender Fragen heraus:

  • Ist die Zielgruppe (Kunden und Interessenten) groß genug?
  • Lässt sich den Lesern ein Mehrwert bieten?
  • Gibt es genügend Themen mit Unternehmens- beziehungsweise Branchenbezug?
  • Finden sich fortlaufend Themen?
  • Eignet sich das Produkt beziehungsweise die Dienstleistung für ein Magazin?
  • Sind die Zielgruppen an weiterführenden Informationen interessiert?
  • Schließt ein Magazin eine Lücke, die andere Instrumente nicht füllen können?

An der Entscheidungsfindung sind am besten mehrere Köpfe beteiligt, denn mehr Ideen zeigen auch mehr Möglichkeiten auf. Es gibt keine Musterlösung, sondern nur für jedes Unternehmen ein maßgeschneidertes Konzept. Und manchmal auch eben keines. Wenn das Brainstorming zeigt, dass ein Magazin keinen Sinn ergibt, kann sich das Marketing auf erfolgversprechendere Maßnahmen konzentrieren.

Umsetzbarkeit

Stellt sich heraus, dass ein Kundenmagazin gewinnbringend wäre, müssen die Voraussetzungen auf den Prüfstand. Der Aufwand für eine Publikation wird oft unterschätzt. Eingehend sollten Sie sich mit folgenden Fragen beschäftigen:

  • Finden wir selbst fortlaufend genügend interessante Themen?
  • Ist das Magazin finanzierbar und personell regelmäßig durchführbar?
  • Wer übernimmt federführend Redaktion und Produktion?
  • Welche Mitarbeiter können texten, layouten, redigieren, korrigieren etc.?
  • Müssen Dienstleistungen eingekauft werden?
  • Steht ausreichend Bildmaterial zur Verfügung oder kann dieses besorgt werden?
  • Wie können und wollen wir das Magazin vertreiben?

An dieser Stelle zeigt sich, ob sich die schönen Pläne auch wirklich umsetzen lassen. Bedenken Sie, dass eine einzelne Nummer kein Magazin darstellt. Sie müssen mit einigen Ausgaben im Voraus rechnen, um verlässlich Inhalte planen zu können.

Was muss ein Kundenmagazin bieten?

Eine Kundenzeitschrift muss die gleichen Anforderungen erfüllen wie ein zum Kauf angebotenes Publikumsmagazin. Das heißt, dass bereits der Titel Neugier weckt. Das tut er durch ein fesselndes Bild und knackige Überschriften zu den Hauptthemen.

Kundenmagazin: Inhalt ist besonders wichtig

Die behandelten Themen müssen den Interessen der Leser entsprechen und attraktiv aufbereitet werden. Sie sind informativ, erklärend und am besten auch unterhaltend und liefern einen Mehrwert. Wer sich bei der Lektüre langweilt, wird bei nächster Gelegenheit nicht mehr zum Magazin greifen und es schon gar nicht lesen.

Genauso ansprechend muss die gesamte Aufmachung ausfallen. Layout, Farben, Aufteilung und Bildanteil sollen den Leser führen und gleichzeitig Lust darauf machen, das ganze Heft zumindest durchzublättern und an einigen Artikeln hängenzubleiben. Das bedeutet auch, dass die Zeitschrift zwar zu einem übergreifenden Thema hinführt, dennoch aber auch durch unterschiedliche Rubriken Abwechslung bietet.

Zusätzlicher Auftrag für die Kundenzeitschrift

Im Gegensatz zur Publikumszeitschrift, die sich über Verkaufspreis und Werbung finanziert, kommt es beim Kundenmagazin nicht nur darauf an, dass die Leser das Heft schätzen. Es sind ja gewisse Absichten damit verknüpft. Wir wollen damit die oben genannten Marketingziele erreichen.

Das Kundenmagazin fungiert als Teil der Unternehmenskommunikation und setzt als dieses Themen, die um die eigene Marke herumführen. Dabei darf es dennoch nicht werblich, sondern muss journalistisch sauber gearbeitet sein.

Einbettung in die Unternehmenskommunikation

Grafik_Corporate IdentityWie erwähnt zählt das Kundenmagazin zur Unternehmenskommunikation und muss ins Corporate Puplishing, also zu den andern Kundenmedien im Haus, passen. Das bezieht sich auf das Aussehen (Stichwort: Corporate Design) und die Sprache. Sie sollten in allen Kundenpublikationen den gleichen Ton wählen.

Es sei denn, einzelne Broschüren richten sich explizit an eine andere Zielgruppe wie beispielsweise ein Extraheft für Kinder. Abgesehen von solchen Sonderfällen pflegt man in allen Kundenmedien und in der Korrespondenz die gleiche Tonalität.

Gleichzeitig muss das Kundenmagazin in die Content-Marketing-Strategie passen. Nutzen Sie Synergieeffekte, die sich durch eventuelle Firmenblogs oder Whitepaper ergeben.

Aufbau eines Kundenmagazins

Eine Kundenzeitschrift ist sehr ähnlich wie ein Kaufmagazin aufgebaut. Für die erforderliche Abwechslung sorgen verschiedene Rubriken, die nach unterschiedlichen Arten journalistischer Texte verlangen.

Allgemeine Rubriken

Die Rubriken bilden das Grundgerüst einer Zeitung und auch einer Zeitschrift. Die drei von uns genannten Rubriken sind für Magazine allgemein üblich und teilweise Pflicht.

  • Editorial: Hierbei handelt es sich um ein Vorwort des Herausgebers oder Chefredakteurs, kann beim Kundenmagazin eines kleineren Unternehmens aber auch vom Geschäftsführer stammen. Das Editorial ist kein Muss, empfiehlt sich aber. Denn erstens gehört es irgendwie dazu und zweitens bietet es die Gelegenheit, auf einzelne Inhalte hinzuweisen und auf aktuelle Entwicklungen einzugehen. Gerade bei Kundenmagazinen wichtig: Die Ansprache wirkt dadurch persönlicher.
  • Inhaltsverzeichnis: Jeder will sofort finden, was ihn am meisten interessiert. Ein Inhaltsverzeichnis ist zwecks der besseren Übersicht deshalb absolut erforderlich.
  • Impressum: Ein Impressum ist sowohl für ein gedrucktes als auch ein digitales Magazin Pflicht. Dieses enthält auf jeden Fall den Anbieter und einen Mitarbeiter, der Verantwortlich im Sinne des Presserechts (V.i.S.d.P.) ist.

Eigene Rubriken

Während Zeitungen über weitgehend ähnliche Bereiche wie Politik, Wirtschaft, Sport etc. verfügen, gibt es bei Magazinen eine größere Varietät. Sie sind hier also relativ frei in der Unterteilung, was die Konzeption allerdings nicht einfacher macht. Denn einerseits sollten Sie sich mit Ihren Rubriken von anderen Magazinen abheben und andererseits diese so benennen, dass Sie immer genügend Material für deren inhaltliche Gestaltung finden werden.

Eine gute Mischung bedeutet einen Wechsel zwischen langen Texten wie Reportagen und Hintergrundberichten und kurzen Texten, die nur eine Drittel- oder Viertelseite beanspruchen. Klassischerweise kommen nach dem Inhaltsverzeichnis einige Seiten mit kurzen Texten. Das können aktuelle Meldungen oder (kuriose) Notizen sein. Wer mit unterschiedlichen thematischen Abschnitten arbeitet, kann auch kurze Texte immer an den Anfang einer neuen Rubrik stellen (mehr dazu unter Kundenmagazin planen).

Abwechslung bieten auch Serviceseiten. Hier können wertvolle Tipps stehen oder Adressen und Links, Gewinnspiele, bei Online-Shops Hinweise zu Versand und Rücksendung, Hinweise auf Aktionen, Vergünstigungen und Veranstaltungen. Dies sind gleichzeitig die Bereiche, in denen sich der Mehrwert am auffälligsten herausstellen lässt.

Inhalte für das Kundenmagazin finden

Den Magazinteil Ihrer Kundenzeitschrift müssen Sie mit unterschiedlichen Themen befüllen – und das mit jeder Ausgabe neu. Doch wo findet man die? Die Grundlage bieten Hintergrundinformationen und Geschichten innerhalb der Branche. Ins Heft kommen diejenigen, die für die Kunden interessant sind und einen Mehrwert bieten.

Nehmen wir als Beispiel einen Anbieter von Sicherheitstechnik für Privathäuser. Als Themen bieten sich an: Hintergründe zu neuen gesetzlichen Regelungen, Berichte über erfolgreiche Präventivmaßnahmen, Anekdoten erzählt von Mitarbeitern, zum Beispiel aus der Entwicklung oder dem Kundenservice über die kuriosesten Erlebnisse vor Ort. Da sich Sicherheitstechnik vor allem während der Urlaubszeit beweisen muss, passt auch regelmäßig ein Reisethema.

Ein Kosmetikhersteller darf davon ausgehen, dass sich seine Kunden auch für Mode und alles, was damit zusammenhängt, interessieren. Veranstaltungsdienstleister können aus einer breiten Palette wählen: tolle Locations, angesagte Aperitifs, neue Trends aus der Sterneküche. Alles eignet sich prima für spannende Reportagen.

Viele Themen finden sich auch im eigenen Unternehmen. Vor allem Mitarbeiter mit direktem Kontakt zum Kunden wissen, was diesen unter den Nägeln brennt. Lassen Sie Ihre Angestellten im Magazin auch selbst zu Wort kommen. Das wirkt authentisch und gewährt Ihren Kunden interessante Einblicke. Aufschlussreich ist es auch zu erfahren, wie Sie im Haus mit neuen Herausforderungen umgehen.

Gedruckt oder digital?

Kundenmagazin in gedruckter Form

Kundenmagazine auf Papier sind nur etwas für ältere Leute, die Jüngeren lassen sich nur mit digitalen Inhalten gewinnen. Klingt logisch, ist aber nur die halbe Wahrheit. Denn in Wirklichkeit spielen noch einige andere Faktoren hinein.

Nehmen wir als Beispiel ein Fitnessstudio. Die Mitglieder sind überwiegend jüngere Menschen und nutzen selbstverständlich mobile Endgeräte, insbesondere das Smartphone. Das befindet sich während der Trainingszeit aber im Spind. Bei Wartezeiten an der Theke oder vor dem Gerät fällt das ausgelegte Kundenmagazin ins Auge und wird gelesen. Außerdem veröffentlichen ausgerechnet Internet-Unternehmen in den letzten Jahren gedruckte Magazine – die sich oft als erfolgreich erweisen.

Umgekehrt sind manche Senioren technikaffiner als allgemein angenommen. Sie surfen im Internet und lesen Publikationen auf ihrem Mobiltelefon. Wo also eher Gedrucktes und wo eher Digitales bevorzugt wird, gilt es zu analysieren.

Zauber der Haptik

Unabhängig vom Alter der Zielgruppe gibt es eine Reihe von Situationen, in denen es angenehmer ist, in einem echten Heft zu blättern. Den Zauber der Haptik sollte man nicht unterschätzen. Hat der Herausgeber des Kundenmagazins mit Luxus oder hochpreisigen Produkten zu tun, erwarten die Leser etwas „Handfestes“.

Mehr Interaktivität

Bei einem digitalen Magazin fällt die Kommunikation mit dem Kunden aktiver aus. Dieser kann mit einem Klick auf Angebot zugreifen, an Umfragen teilnehmen und Verbesserungswünsche vortragen. Gerade Unternehmen mit einem Online-Geschäftsmodell sollten nicht auf eine digitale Variante ihres Magazins verzichten.

Kombimodell als Idealfall

Wer sich mit seinem Unternehmen nicht ausdrücklich nur jeweils in der Online- oder Offline-Welt bewegt, setzt am besten auf beide: gedruckte Magazine für die Kunden vor Ort und eine digitale Variante, die man allen zur Verfügung stellt und die direkt zu bestimmten Angeboten des Unternehmens weiterleitet.

Zu Beginn kann es auch sinnvoll sein, ein digitales Magazin herauszubringen, um die Reaktionen darauf auszuwerten. Kommt die Publikation gut an, können Sie einen weiteren Testballon mit einer gedruckten Ausgabe starten.

Kundenmagazin planen

Ist die Entscheidung für ein Kundenmagazin gefallen, geht es an die Planung. Die erfordert sehr viel Einsatz. Je sorgfältiger Sie bei der Vorbereitung der Erstveröffentlichung vorgehen, desto weniger Aufwand entsteht für die Folgeausgaben.

Team zusammenstellen

Glücklich, wer bereits auf eine Publikationsabteilung zurückgreifen kann. In diesem Fall ist das nötige Know-how bereits vorhanden, um ein Magazin auf den Weg zu bringen. Kleinere Unternehmen haben diese Möglichkeit meistens nicht. Verfügen Sie über eine Marketingabteilung, kann dort eventuell die Redaktion aufgebaut werden.

Vielleicht müssen Sie aber ganz von vorne anfangen und übernehmen selbst den Posten des Chefredakteurs. Dann brauchen Sie noch Personen, die ein Gespür für Themen haben, gut schreiben und layouten können. Selten finden sich diese Talente alle in einer Person vereinigt. Das heißt, Sie brauchen mindestens einen Texter, einen Redakteur und einen Grafiker. Hat nicht jeder.

Deshalb sollte an dieser Stelle geklärt werden, was Sie selbst im Haus bewerkstelligen können und was Sie besser an externe Dienstleister geben sollten. Es gibt Agenturen, die sich nach einem ausführlichen Briefing um alles kümmern. Das kostet natürlich entsprechend. Alternativ lassen sich für einzelne Bereiche wie das Layout Freelancer engagieren.

Eine Möglichkeit ist es auch, zu Beginn eine Agentur zu Rate zu ziehen, die laufende Produktion jedoch alleine zu bewältigen. Gerade für die Konzeption ist es von großem Vorteil, Profis an der Seite zu haben. Schließlich bildet diese das Grundgerüst für alle Ausgaben des Magazins.

Zielgruppe für das Kundenmagazin bestimmen

Wenn Sie bereits eine Zielgruppenanalyse durchgeführt haben, können Sie auf deren Ergebnisse zurückgreifen. Falls nicht, müssen Sie Ihre Datenbanken und internen Erkenntnisse analysieren, um zu wissen, was Ihre Kunden wünschen. Denn nur, wenn Sie genau den Nerv treffen, wird Ihr Magazin auch erfolgreich sein.

Da sich ständig neue Entwicklungen ergeben, müssen Sie auch das Wissen über Ihre Kunden laufend aktualisieren. Die verlässlichsten Informationen bekommen Sie von den Kunden selbst. Achten Sie darauf, wie Ihr Klientel auf das Magazin und dessen Inhalte reagiert.

Bei digitalen Varianten erfahren Sie dies meist direkt, bei gedruckten Zeitschriften erhalten Sie eventuell einen Leserbrief, wahrscheinlicher aber eher einen Kommentar in den sozialen Medien. Geschieht von alleine nichts, starten Sie am besten eine Umfrage oder kontaktieren die Kunden direkt über Ihren Kundenservice.

Wünscht sich ein überwiegender Teil Ihres Klientel bestimmte Inhalte oder legt auf andere Themen weniger Wert, sollten Sie das nach Möglichkeit berücksichtigen und den Aufbau Ihres Magazins entsprechend anpassen.

Aufbau und Umfang festlegen

Kundenmagazine von Konzernen bestehen gerne aus mehr als 100 Seiten. Das ist allerdings kein Maßstab. Ein üblicher Umfang liegt bei etwa 24 Seiten, der auch für den Start empfehlenswert ist. Soll das Magazin in Druck gehen, können Sie die Seitenzahl nur in Viererschritten steigern beziehungsweise reduzieren. Bei einer rein digitalen Veröffentlichung spielt dies keine Rolle. Für den Fall, dass doch irgendwann eine Druckvariante folgt, sollte man dies jedoch im Hinterkopf behalten.

Gehen wir der Einfachheit halber davon aus, dass Sie sich für 24 Seiten entschieden haben. Vier davon sind Umschlagseiten: die U1, die dem Titel entspricht, die U2 (Rückseite des Titels) sowie U3 und U4, die das letzte Blatt bilden. Die U2 bis U4 werden klassischerweise mit Werbung bedruckt. Das können Sie auch so machen oder sich etwas anderes dafür überlegen.

In etwa eine halbe Seite wird das Impressum beanspruchen, das mit Anzeigen oder Nachweisen kombiniert werden kann, eine weitere Seite das Editorial. Das Inhaltsverzeichnis benötigt ein bis zwei Seiten. Damit hätten Sie nur noch 16 Seiten, die mit Inhalten zu befüllen sind.

Magazinteil

Dieser gerade genannte Magazinteil bereitet dann auch das meiste Kopfzerbrechen. Schließlich soll er gleichermaßen informativ wie unterhaltsam sein und dabei auch noch die von Ihnen festgelegten Marketingziele erreichen. Dazu brauchen Sie einen abwechslungsreichen Mix aus unterschiedlichen Textformen und -längen.

Bei diesem Gesamt-Seitenumfang sollten die langen Artikel besser nicht mehr als drei, auf keinen Fall mehr als vier Seiten umfassen. Von dieser Länge sollten es maximal drei Stücke geben. Infrage kommen dafür Reportagen und Hintergrundberichte.

Die restlichen sechs bis acht Seiten bieten Platz für Services, Ratgeber und kürzere Artikel. Diese können eine gesamte Seite oder nur einen Teil davon füllen – und zwar mit Meldungen, Nachrichten, Interviews und Porträts. Die beiden letzten können bei Bedarf auch mehrere Seiten ergeben.

Rubriken

Wir sind wieder bei den bereits erwähnten Rubriken. Anhand der bisherigen Themen und denen, die in absehbarer Zeit anstehen, legen Sie die einzelnen Bereiche fest. Das geschieht am besten im Team. Wie könnte man die Inhalte sinnvoll gruppieren, so dass es immer wieder zuverlässig Stoff für die gewählten Rubriken gibt?

Denkbar sind feste und variable Rubriken. Eine feste könnte beispielsweise Interna heißen. Hier gewähren Sie Einblicke in Ihr Unternehmen und lassen Mitarbeiter bestimmte Abläufe erläutern oder erklären, warum Sie gerne ihre Arbeit tun. Eine andere vielleicht Aus der Branche, wo Sie Wissenswertes über neue Marktentwicklungen mitteilen. Eventuell wollen Sie in jeder Ausgabe einen Experten zu Wort kommen lassen. Dann können Sie fest Das Interview einführen.

Variabel sind Rubriken, die etwas allgemeiner gehalten sind, um sie mit wechselnden Inhalten befüllen zu können. Oder wenn diese im Tausch mit anderen Rubriken nicht in jeder Ausgabe erscheinen. Das gibt Ihnen mehr Flexibilität in der Themenplanung und in der Reaktion auf neue Entwicklungen. Inspirationen finden Sie bei bereits bestehenden Kundenmagazinen.

Form und Optik auswählen

Die Entscheidung für gedruckt oder digital ist vermutlich bereits gefallen. Nun geht es darum, wie die Publikation gestaltet werden soll. Liegen bereits Unternehmenspublikationen vor, sollte man sich im Rahmen der Corporate Identity an ihnen orientieren. Das Kundenmagazin erhält das gleiche Grund-Layout.

Gibt es im Haus noch keine vergleichbaren Medien, muss man erst den Standard setzen. Zwecks des Wiedererkennungswerts sollte auf die Unternehmensfarben gesetzt werden. Das Layout muss zur Zielgruppe und den gesteckten Zielen sowie zum Unternehmen und den Inhalten passen. Viel Weiß und freie Flächen wirken edel und großzügig, Rahmen aufgeräumt und konservativ, dicht gefüllte Seiten informativ, aber auch überfrachtet.

Ziehen Sie bei der Auswahl des Layouts unbedingt Profis hinzu und betreiben Sie ein wenig Marktforschung, wie die Aufmachung ankommt. Es macht sich schließlich nicht sehr gut, das Layout allzu häufig zu wechseln. Noch schlechter ist es jedoch, wenn es unattraktiv bleiben sollte.

Erscheinungsweise des Kundenmagazins wählen

Ein Kundenmagazin erscheint in den meisten Fällen vierteljährlich. Seltener sind Erscheinungsweisen von zweimal im Jahr und einmal pro Monat. Das hat einen sehr pragmatischen Grund. Ein monatlicher Intervall ist mit einem erheblichen Aufwand verbunden, der sich nur von einer Voll-Redaktion bewältigen lässt.

Der halbjährliche Abstand bietet sich vor allem für Branchen an, die sich an zwei Saisons im Jahr orientieren. Dann kann es sinnvoll sein, nur zwei Ausgaben zu produzieren. Genauso wie für Unternehmen, die zum ersten Mal ein Kundenmagazin veröffentlichen. Findet es Anklang, kann der Intervall auf einmal im Quartal verkürzt werden.

Das quartalsweise Arbeiten lässt genügend Zeit, Themen zu finden, Gesprächspartner zu akquirieren, Texte zu schreiben und Artikel layouten zu lassen. Gleichzeitig ist der Abstand ohne Magazin nicht so groß, dass die enthaltenen Informationen zu schnell nicht mehr aktuell sind.

Verbreitung organisieren

Digitale Magazine finden sich auf der Homepage, können dort heruntergeladen oder abonniert werden. Die Verbreitung an sich erledigt sich auf diese Weise fast allein. Aber eben nur fast. Gerade zu Beginn müssen Sie auf das neue Medium hinweisen. Das kann im Firmenblog oder einem Newsletter geschehen, in den sozialen Medien, aber auch im Laden oder auf Beilagezetteln in Paketen beworben werden. Unbedingt sollten Sie die Möglichkeit anbieten, das Magazin zu abonnieren, damit die Kunden die neueste Ausgabe immer sofort nach Veröffentlichung digital zugeschickt bekommen.

Gedruckte Magazine erfordern deutlich mehr Aufwand. Sie können direkt die Druckerei mit einer Prospektverteilung beauftragen oder sich die Exemplare zuschicken lassen, um selbst die Verteilung zu übernehmen. In Betracht kommen die Auslage im Ladengeschäft, das Beilegen in Paketen und der adressierte Versand per Post. Eventuell gibt es auch die Möglichkeit, bei befreundeten Unternehmen und Kooperationspartnern, das Kundenmagazin auszulegen.

Druckerei beauftragen

Wer sein Magazin auf Papier herausgeben will, muss sich beizeiten um eine Druckerei kümmern. Erkundigen Sie sich nach freien Druckterminen und wann in welcher Form die Daten hochgeladen werden müssen. Einen kürzeren Vorlauf gibt es meist bei Online-Druckereien.

Kundenmagazin erstellen

Nach der Veröffentlichung ist vor der Veröffentlichung. Wer sich für eine regelmäßige Erscheinungsweise entschieden hat, arbeitet in irgendeiner Form immer am Kundenmagazin.

Sammeln der möglichen Themen

Fragen Sie die Mitarbeiter der einzelnen Abteilungen, welche Themen aktuell anstehen, und entscheiden Sie, ob diese für das Magazin infragekommen. Behalten Sie gleichzeitig im Auge, was sich in der Branche und gesamtgesellschaftlich tut. Gibt es Anmerkungen von Kunden, stellt sich die Frage, wie sich diese umsetzen lassen. Dies ist ein laufender Prozess.

Inhalte bestimmen

Legen Sie mit Ihrem Team fest, welche Inhalte ins Magazin kommen und wieviel Platz diese einnehmen sollen. Planen Sie Ihre Seiten und lassen Sie noch etwas Platz für Aktuelles. Vier Wochen vor der Druckabgabe sollte das Grundgerüst spätestens stehen.

Artikel vorbereiten

Steht ein Thema für die kommende Ausgabe, kann die Arbeit daran gleich beginnen. Wer schreibt den Text und kümmert sich um Bilder? Sollte ein Interviewpartner dafür gewonnen werden? Äußert sich jemand intern dazu?

Um Stress kurz vor dem Druckabgabetermin zu vermeiden, empfiehlt es sich, laufend Artikel fertigzustellen. Zum Schluss kommen die Themen für die Kurzmeldungen und das Editorial. Dieses eignet sich hervorragend, um Brandaktuelles, das es nicht mehr in den Magazinteil geschafft hat, aufzugreifen.

Qualitätskontrolle einplanen

Lassen Sie vor der Druckabgabe alle Texte gegenlesen und auf fachliche Richtigkeit und Rechtschreibung prüfen. Kontrollieren Sie auch noch einmal sämtliche Bilder auf den Druck-PDFs.

Kundenmagazin für B2B

Sollten Sie ein Kundenmagazin für den B2B-Bereich planen, können Sie sich an den oben genannten Kriterien orientieren. Thematisch gehen Sie mehr in die Tiefe und nutzen den üblichen Fachjargon. Interessant sind hier vor allem Branchen- und Wirtschaftsthemen. Beachten Sie jedoch, dass auch Business-Kunden nur Menschen sind. Trockene Inhalte dürfen also gerne – wenn es passt – unterhaltsam aufbereitet sein.

Bei gedruckten B2B-Kundenmagazinen erfolgt die Verteilung üblicherweise per Post. Digitale Magazine sind nicht offen zugänglich, sondern in einem passwortgeschützten Bereich. Möglich ist natürlich auch hier das ausgewählte Zuschicken per E-Mail.

Für das kleine Budget

Steht nur wenig Geld für ein Kundenmagazin zur Verfügung, bietet sich zunächst eine rein digitale Version an. Doch auch der Druck muss nicht unbedingt teuer sein. Mitunter sind bei Broschüren auch kleine Auflagen möglich. Wir bei Onlineprinters drucken bereits ab einem Exemplar.

Quellen: Shutterstock